Klassische Musik ist meist eine ernste Sache. Mit der Konzert-Matinée „100 Jahre Loriot – mit Walter Sittler“ zeigt das Waiblinger Kammerorchester, dass man klassische Musik auch sehr humorvoll angehen kann und erinnert damit an den meisterhaften Humoristen Loriot alias Vicco von Bülow, der dieses Jahr seinen 100sten Geburtstag feiern würde. Der großartige Walter Sittler, bekannt aus Theater, Film und Fernsehen, wird die Rolle von Loriot übernehmen.
Geboren in Brandenburg an der Havel, wuchs Loriot teilweise bei Großmutter und Urgroßmutter auf. In dieser Zeit lernte er die klassische Musik kennen und entwickelte ein nachhaltiges Interesse dafür. Seine Großmutter spielte ihm auf dem Klavier Bach, Mozart und Puccini vor. Zurück beim Vater, entdeckte er die väterliche Plattensammlung mit Opernarien für sich.
In seiner Stuttgarter Zeit (1938-1941) lebte die Familie von Bülow in Laufnähe zum Opernhaus, was dem jungen Vicco die Möglichkeit bot, als Komparse auf der großen Opernbühne zu stehen. Viele Jahre später sollte ihn seine Liebe zur Oper wieder nach Stuttgart führen: Er inszeniert als Regisseur die Opern Martha (1986) in Stuttgart und Der Freischütz (1988) in Ludwigsburg. Bereits 1982 wagte er die Verbindung von Sketch und Musik beim humorigen Festkonzert zum 100. Geburtstag der Berliner Philharmoniker, indem er selbst zum Taktstock griff und eine Festrede verfasste, die sie in abgewandelter Form bei uns hören werden.In der Folge entstanden Texte zu musikalischen Werken wie dem Karneval der Tiere von Camille Saint-Saens, Candide von Leonard Bernstein sowie im typisch loriotschen Stil kurze Zusammenfassungen quer durch die Opernwelt, bekannt als Kleiner Opernführer. Der Karneval der Tiere wird als Hauptwerk des Konzert-Matinées zur Aufführung kommen.
Das Programm wird ergänzt durch unvergessene Loriot-Sketsche mit Bezug zu dem „Karneval der Tiere “ (Der wilde Waldmops) oder zu Musik allgemein (Geigen und Trompeten, Der Kunstpfeifer). Das Konzert schließt mit „Ases Tod“ aus Edward Griegs Peer Gynt Suite Nr. 1 in der Fassung von Loriot als „Konzertstück für Streicher und Publikum“.